Vor einiger Zeit wurde ich angefragt, ob ich das Demenznetz Ehrenfeld im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit unterstützen möchte. Mein Background liegt nicht im medizinischen Bereich, auch wenn Ärzte und Pflegedienste zu meinem Kundenstamm zählen.
Ich liebe neue Aufgabengebiete, besonders wenn uns das Thema alle betrifft. Zur Einarbeitung habe ich in den letzten Wochen einen Qualifikationskurs „Menschen mit Demenz begleiten“ absolviert und einige angehende freiwillige Helfer:innen mit grossen Herz kennengelernt.
Vermittelte Grundlagen:
- Erste Anzeichen der Erkrankung und mögliche Reaktionen
- Erste Hilfe Kurs
- Grundlagen der Demenz
- Demenz Balance Modell
- Positive Personenarbeit nach Tom Kitwood
- Kommunikation und Gesprächsführung
- Aktivierung für Menschen mit Demenz
- Den Menschen hinter der Krankheit sehen – Biografiearbeit
- Situation der pflegenden Angehörigen
- Pflegerische Grundlagen
- Häusliche Unterstützungsangebote in Köln
Familien in Deutschland leisten einen unersetzlichen Beitrag, wenn es um die Betreuung und Pflege kranker, alter und gebrechlicher Menschen geht. Ohne sie wäre diese Aufgabe weder finanziell noch personell zu stemmen. Doch die häusliche Pflege von Menschen mit Demenz ist alles andere als leicht. Lokale Beratungsstellen, ambulante Dienste, Tageseinrichtungen und ehrenamtliche Helferinnen und Helfer können unterstützen und entlasten.
In Köln leben ca. 30.000 Menschen mit einer demenziellen Erkrankung. Ehrenamtliche Besuchsdienste vermitteln geschulte und engagierte Personen, die stundenweise zu Besuch kommen und Zeit mit einem demenziell erkrankten Menschen verbringen, um Betroffenen und ihre Familien zu unterstützen.
Zum Beispiel mit:
- erzählen und zuhören,
- spazieren gehen,
- Gesellschaftsspielen,
- Musik hören und singen,
- Kaffee trinken,
- einfach nur da sein und tun, was Freude macht und die Fähigkeiten eines Menschen mit Demenz stärkt
Angehörige können die Zeit zur Entspannung nutzen oder anderen wichtigen Aufgaben nachgehen.
Adressen Besuchsdienste:
Das andere Leben begleiten
DRK – Kreisverband Köln e.V
www.demenznetz-ehrenfeld.de
TANDEm
Diakonisches Werk
Köln und Region gGmbH
www.diakonie-koeln.de
DUO
ASB Köln GmbH
www.asb-koeln.de
DUO
Kölner Freiwilligen Agentur e.V.
www.koeln-freiwillig.de
Die Demenz (lat. Demens „ohne Geist“) ist ein krankheitsbedingter, erworbener Verlust von Leistungen der höheren Gehirnfunktionen. Die kognitiven Fähigkeiten – wie z.B. Erkennen, Gedächtnis, Orientierung, Sprache, Lernen und Planen – sowie die emotionalen und sozialen Fähigkeiten können (zunehmend) beeinträchtigt sein.
Dadurch können Persönlichkeitsveränderungen und plötzliche Gemütsschwankungen auftreten. Die Symptome einer Demenz hängen von der Art der Erkrankung ab, da es verschiedene Demenzformen mit unterschiedlichen Ursachen gibt. Oft handelt es sich dabei um nicht heilbare, fortschreitende Krankheiten, deren Erkrankungsverlauf jedoch gemildert werden kann.
Demenz stellt eine der häufigsten psychiatrischen Erkrankungen im höheren Lebensalter dar. Bei ersten Anzeichen von gesteigerter Vergesslichkeit oder dem Eindruck, dass sich die persönliche Denkleistung gravierend verändert, sollten Betroffene einen Facharzt für Neurologie bzw. einen Nervenarzt aufzusuchen. Auch der Hausarzt kann zunächst der erste Ansprechpartner sein.
Für die meisten Menschen ist die Nachricht, an einer Demenz erkrankt zu sein, ein großer Schock, der Ängste und Verunsicherung zufolge hat und viele Fragen aufwirft. Über Ängste und Sorgen sollte man mit Freunden und Angehörigen oder anderen Vertrauenspersonen sprechen.
Auch Selbsthilfeorganisationen können in dieser Situation sehr hilfreich sein. Selbsthilfegruppen erleichtern den Informations- und Erfahrungsaustausch mit anderen Betroffenen und auch Angehörigen, wodurch praktische Lebenshilfe sowie emotionale Unterstützung bei der Krankheitsbewältigung möglich sein können.
Nach der Diagnose ist es ebenfalls wichtig, rechtliche, gesundheitliche und finanzielle Angelegenheiten zu regeln, solange man dazu noch selbst in der Lage ist. Demenzkranke sind in der Regel im Frühstadium noch voll geschäftsfähig und können selbst in ihrem Sinn vorsorgen.
Wichtig ist, dass das Umfeld lernt zu verstehen, was in dementen Menschen vorgeht, was sie brauchen und wie sie reagieren. Dadurch kann zumindest ein Teil an Konflikten und Belastungen vermieden werden.
Angehörige sollten lernen, die Erkrankung zu akzeptieren und mit ihr umzugehen. Wichtig ist zudem, sich Hilfe und Unterstützung zu holen, wenn man sie braucht. Insbesondere pflegende Angehörige sollten sich ausführlich über Hilfsangebote beraten lassen. Über entsprechende Unterstützungsangebote vor Ort geben die Pflegekassen Auskunft.
Links allgemein:
www.wegweiser-demenz.de